Achillessehnenentzündung: Wenn die Achillessehne Schmerzen verursacht

Ist die Achillessehne gereizt, entzündet oder sogar gerissen, erleben viele Leute Fußbeschwerden, die von Schmerzen und Unbeweglichkeit bis hin zur Belastungsunfähigkeit reichen können.

Anders als der Knick-Senk-Spreizfuß, der nur wenige Menschen betrifft, leiden sehr viele Personen im Laufe ihres Lebens an einer Achillessehnenentzündung, insbesondere Sportler.

Wir vom Sanitätshaus Seeger haben in diesem Ratgeber für Sie die wichtigsten Informationen zu Entzündungen und Reizungen der Achillessehne zusammengefasst. Wir informieren Sie über die Ursachen, Symptome und Risikofaktoren einer Achillessehnenentzündung, erklären, was es mit einem Achillessehnenriss auf sich hat und geben einen Überblick über Hilfsmittel für den Alltag, Behandlungsmöglichkeiten und Therapiemethoden.

Die Funktion der Achillessehne

Die Achillessehne ist circa 20 bis 25 Zentimeter lang, hat ihren Ursprung in der Mitte des hinteren Oberschenkels und reicht bis zur Ferse hinunter. Sie verbindet also die Unterschenkelmuskulatur mit dem Fußskelett und ermöglicht das Beugen und Strecken des Fußes – und spielt somit eine wichtige Rolle beim Gehen. Sie ist verantwortlich für die Kraftübertragung aus der Wadenmuskulatur auf den Fuß und fängt mit jedem Schritt ein Vielfaches des eigenen Körpergewichts auf.

Zudem ist sie die größte und stärkste Sehne im ganzen Körper: An ihrer dicksten Stelle ist die Achillessehne bis zu 5 Zentimeter breit und bis zu 8 Millimeter dick. Ihre dünnste Stelle hat eine Breite von 2 bis 4 Zentimetern und liegt nur wenige Zentimeter über dem Fersenbein – dort kommt es am häufigsten zum Abriss. Genauso entsteht dort, am Ansatz der Achillessehne, am häufigsten eine Entzündung.
 

Über- & Fehlbelastung durch Sport – Ursache Nummer 1 für Achillessehnenentzündungen

Die Achillessehne kann großen Belastungen widerstehen. Dennoch kann es schnell zu einer Fehl- oder Überlastung kommen. In den meisten Fällen geschieht dies beim Joggen, Skifahren, Tennis, Badminton, Fußball oder Leichtathletik – Sportarten, welche die Waden durch Sprünge und schnelle Richtungswechsel stark belasten. Dies kann eine Überbelastung der Achillessehne zur Folge haben.

Allerdings manifestiert sich eine Überlastung der Achillessehne oft nicht sofort in Form von Schmerzen, sondern kommt schleichend. Bei entzündlichen Schmerzen an der Achillessehne (Achillodynie) bzw. bei einer Tendopathie (nicht entzündliche Erkrankung der Sehne) dauert es oft lange, bis sich Symptome einstellen. Wenn Schmerzen auftreten, sollte die Sehne unbedingt geschont werden. Tritt binnen zwei Wochen keine Besserung ein, sollte ein Orthopäde aufgesucht werden.
 

Wenn die Achillessehne gerissen ist

Sogar ein Riss der Achillessehne ist möglich und kommt sogar recht häufig vor: Pro Jahr erleidet eine von 10.000 Personen einen Achillessehnenanriss oder -abriss, wobei Männer bis zu zehnmal häufiger betroffen sind als Frauen. Dabei liegt fast immer eine Vorschädigung vor. Denn bei wiederholter Über- oder Fehlbelastung kommt es immer wieder zu kleinen Verletzungen, die die Blutversorgung des Gewebes stören und die Sehne degenerieren.

Ein Riss der Achillessehne entsteht in den meisten Fällen an der dünnsten Stelle, da die Sehne dort am schlechtesten versorgt wird. Zudem hat ein Achillessehnenriss eindeutige Symptome:

  • Das Abrissgeräusch ist laut und erinnert an einen Peitschenknall.
  • Die Plantarflexion, also die Beugung des Fußes im oberen Sprunggelenk in Richtung Fußsohle, ist eingeschränkt.
  • Es ist extrem schmerzhaft oder sogar unmöglich, auf Zehenspitzen zu stehen.
     

Entzündete Achillessehne: Schmerzen & weitere Symptome

Ist die Achillessehne entzündet, ist mit einigen typischen Symptomen zu rechnen. Auf jeden Fall sollten Sie die betroffene Ferse schonen und – sofern die Schmerzen nicht wieder verschwinden – eine*n Arzt / Ärztin oder ein*e Expert*in für Orthopädie aufzusuchen.

Typische Symptome bei einer Achillessehnenentzündung

Die folgenden Symptome können auf eine Achillessehnenentzündung hinweisen:

  • Schmerzen an der Achillessehne: Die Achillessehne tut weh, besonders morgens, bei Druck oder bei Belastung. So schmerzt die Achillessehne etwa beim Gehen und Laufen oder nach dem Joggen. Meist befinden sich die Schmerzen im Achillessehnenansatz und treten während oder nach Belastung auf. Auch ein Anlaufschmerz in der Achillessehne ist möglich.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit: Die Achillesferse kann nicht mehr so weit bewegt werden wie gewohnt oder schmerzt bei Bewegung.
  • Dehnungsschmerzen der Achillesferse: Bewegungen, bei denen die Sehne gedehnt wird, lösen Schmerzen aus. Hierzu zählt beispielsweise das Treppensteigen.
  • Schwellungen & Rötungen: Im Achillessehnenansatz ist eine Verdickung der Sehne fühlbar. Die Stelle kann auch gerötet sein und überhitzen. Häufig ist die Achillessehne geschwollen.

Diagnose der Achillessehnenentzündung

Was also tun bei Schmerzen in der Achillessehne? Der erste Schritt sollte ein Gang zu Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sein, damit diese*r sich die schmerzende Stelle ansehen kann. Zur Feststellung einer Achillessehnenentzündung tastet diese*r den unteren Bereich der Achillessehne ab. Meist genügt dies bereits, um eine Diagnose zu stellen, teilweise wird jedoch auch ein Ultraschall durchgeführt, um sicherzustellen, dass es sich um eine Achillessehnenentzündung handelt.

Zudem wird überprüft, ob die Ursache für die Schmerzen auch in anderen Krankheitsbildern liegen könnte, etwa in einer Fehlstellung der Hüfte oder einem fehlerhaften Bewegungsablauf beim Gehen. Zu diesem Zweck kann eine Ganganalyse Klarheit schaffen.

Übrigens: Die Seeger Gesundheitshäuser bieten eine solche Laufanalyse in Berlin an!
 

Chronische Entzündung der Achillessehne

Ist die Achillessehne chronisch entzündet, wird von einer Achillodynie gesprochen. Unter dieser leiden vor allem Sportler; Männer zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr sind am häufigsten betroffen.

Eine chronische Achillessehnenentzündung lässt sich dadurch erkennen, dass das beschädigte Gewebe vernarbt. Das Narbengewebe ersetzt die strapazierte oder teilweise gerissene Sehnenfaser. Dabei können Knoten entstehen, die bei Dehnung der Sehne ertastbar sind. Die Schmerzen entstehen bei der chronischen Achillessehnenentzündung immer wieder aufs Neue, weil das Narbengewebe weniger belastbar ist als die Sehne.
 

Achillessehne entzündet – was tun?

Die Therapie einer Achillessehnenentzündung kann operativ sowie konservativ erfolgen. Bei einer chronischen Achillessehnenentzündung wird die Behandlung angepasst, da das vernarbte Gewebe auf andere Weise therapiert werden muss. Zudem können verschiedene Hausmittel helfen, wenn die Achillessehne entzündet ist. 

Konservative Behandlung einer Achillessehnenentzündung

In den meisten Fällen genügt zur Behandlung einer Achillessehnenentzündung eine nicht-operative, konservative Therapie. Zu dieser gehören folgende Maßnahmen:

  • Belastungsreduzierung: Die geschwollene Achillessehne sollte so wenig wie möglich belastet werden. Sport sollte daher vermieden werden. Bei einer Achillessehnenentzündung reduzieren medizinische Bandagen und Orthesen zudem den Druck, der auf die Achillessehne ausgeübt wird. Auch Einlagen können die Achillessehne entlasten.
  • Kühlung: Regelmäßiges Kühlen kann die Beschwerden lindern. Eisabreibungen wirken schmerzlindernd und fördern zudem die Durchblutung
  • Einnahme von Medikamenten & Salben: Lindernde Salben können gegen die Beschwerden in der Achillesferse helfen, genauso wie die Einnahme von schmerzstillenden Medikamenten. 
  • Physiotherapie: Dehn- und Kräftigungsübungen können ebenfalls hilfreich sein, um Beschwerden in der Achillessehne zu lindern. Auch Massagen helfen dabei, da sie die Durchblutung fördern.


Heilungsprozess: Es dauert in den meisten Fällen sechs bis acht Wochen, bis die Sehne wieder voll belastbar ist. 
 

Operation der Achillessehne

Sollte durch konservative Therapiemöglichkeiten binnen 3 bis 6 Monaten keine Besserung eintreten, ist auch eine Operation bei Achillessehnenentzündung möglich. Bei einer solchen OP wird entweder das entzündete Gewebe entfernt oder zur Entlastung der Achillessehne die Sehnenhaut gespalten.

Im Anschluss an die operative Behandlung muss der Fuß ruhiggestellt werden, beispielsweise durch eine Unterschenkel-Fuß-Orthese. Nach 4 bis 8 Wochen wird in der Physiotherapie mit Dehn- und Mobilisierungsübungen begonnen.
 

Behandlung der chronischen Achillessehnenentzündung

Medizinische Achillessehnenbandage Activemed

Formgestrickte Aktiv-Bandage zur Weichteilkompression und zur intermittierenden Massage der Achillessehne.

Medizinische Achillessehnen­bandage Komfort Plus

Hochwertige Aktiv-Bandage zur Weichteilkompression und zur intermittierenden Massage der Achillessehne.

Eine chronische Entzündung der Achillessehne wird durch gezieltes Belasten der Sehne behandelt, um die Zellen zu stimulieren, Kollagen und Proteine zu bilden. So erholt sich die Sehne mit der Zeit. Der Heilungsprozess kann drei Monate oder länger dauern. Orthopädische Einlagen und Bandagen für den Gelenkschutz können zur Genesung beitragen, Sport hingegen sollte während dieser Zeit vermieden werden.

Hausmittel: Was hilft bei Achillessehnenentzündung

Einige Hausmittel sind geeignet, um die Therapie der Achillessehnenentzündung zu begleiten, darunter:

  • Kälteanwendungen: Eispackungen für 15-20 Minuten mehrmals täglich auf die betroffene Stelle legen.
  • Schonung und Ruhe: Vermeiden von Aktivitäten, die die Beschwerden verschlimmern.
  • Hochlagern des Beines: Fördert den Abfluss von Entzündungsflüssigkeit und reduziert Schwellungen.
  • Kompressionsverbände: Leichter Druck kann Schwellungen verringern und Stabilität bieten.
  • Dehnübungen: Sanfte Dehnung der Wadenmuskulatur kann Spannungen in der Achillessehne reduzieren.
  • Quarkwickel: Kühlen Quark auf ein Tuch streichen und um die entzündete Stelle wickeln; wirkt entzündungshemmend.
  • Arnika: Anwendung in Form von Salben oder Tinkturen, unterstützt die Heilung durch eine entzündungshemmende Wirkung.
  • Rizinusöl: Warmes Öl auf die betroffene Stelle auftragen und einwickeln – fördert die Durchblutung und unterstützt den Heilungsprozess.


Auch Kinesiotapes und spezielle Achillessehnenbandagen aus Ihrem Sanitätshaus sind bewährte Hilfsmittel bei Schmerzen in der Achillessehne.

Welche Schuhe bei Achillessehnenentzündung? Orthopädische Schuheinlagen oder Schuhe, die die Achillessehnenentzündung nicht belasten, sind ideale Maßnahmen, um Schmerzen vorzubeugen.
 

Achillessehnenentzündung Prävention

Da für die meisten Achillessehnenentzündungen ähnliche Ursachen vorliegen, gibt es einige Tipps, die helfen können, Achillessehnenentzündungen vorzubeugen:

  • Training zur Stärkung der Wadenmuskulatur.
  • Vor dem Sport ausführlich dehnen.
  • Beim Training auf ebenen Untergrund achten.
  • Regelmäßige Trainingspausen einlegen.
  • Beim Training gutes Schuhwerk tragen oder abseits des Trainings Orthopädie-Schuhtechnik verwenden.
  • Bei Schmerzen (zum Beispiel Druckspannung in der Wade) Pausen einlegen, insbesondere die Waden schonen.
     

Infos & Beratung bei Achillessehnenentzündung

Eine Achillessehnenentzündung kann schnell entstehen und geht mit starken Schmerzen einher – viele Menschen leiden, weil sie die Beschwerden anfangs nicht ernst genommen haben. Allerdings können ein schwerer Verlauf oder eine chronische Entzündung der Achillessehne durch Prävention oder die frühzeitige Reaktion auf Beschwerden verhindert werden.

Wir von Seeger stehen Ihnen gerne zur Seite, um Sie zu beraten! Egal, ob Sie medizinische Bandagen und Orthesen kaufen wollen oder sich über Behandlungsmöglichkeiten informieren wollen: Wir sind online oder über unser Servicetelefon, jederzeit für Sie erreichbar. Ebenso können Sie gerne in einem unserer Seeger Gesundheitshäuser vorbeikommen! 
 

Ratgeber

Meistgelesen